Donnerstag, 21. August 2014
- Über das Loch in meiner Brust -
madness, 17:04h
Egal wie intensiv und geil der Sex auch war, die Leere die sich nach dem Sex irgendwo in meiner Brustgegend breit macht ist so tief und stark, dass es sich wie ein Betonklotz anfühlt der mir die Luft zum Atmen nimmt. Am schlimmsten ist die Dauer und Beständigkeit mit der dieses Gefühl an mir kleben bleibt, wie frische Hundescheiße unter dem Schuh die man mit einem kleinen Stöckchen versucht abzukratzen und einfach nicht loswird. Besonders erdrückend ist das Gefühl dann, wenn ich wieder alleine bin. Die Haare sind zu einem Wollknäul zerzaust und der Geruch des anderen klebt in jeder Pore an mir. Immer wieder kriecht dieser Geruch von Sex, Schweiß und Lust in meine Nase und weckt Erinnerungen an die letzten Nacht und naja auch an den Morgen…Manchmal sehne ich mich nach dem Gefühl mit vollem Herzen zu lieben und geliebt zu werden, aber auf der anderen Seite liebe ich es frei und ungebunden zu sein, das Gefühl zu haben alles tun zu können was ich möchte und mit wem ich möchte ;) und trotzdem ist es dann manchmal da, das Loch in meiner Brust. Ich versuche mir vorzumachen, dass Sex dieses Loch füllen könnte...Für einen Moment scheint das auch immer ganz gut zu funktionieren…schließlich ist man dem anderen so unfassbar nah, man spürt den Körper, kann die Lust riechen und schmecken, es fühlt sich für einen Moment tatsächlich so an als wäre das alles was man zum Leben braucht. Nur wenn der Sex dann vorbei ist komme ich ziemlich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück…die peinliche Stille zwischen einander, die Unsicherheit mit der man sich auf einmal begegnet….ist es jetzt noch in Ordnung den anderen Körper zu berühren, zu streicheln? Es scheinen auf einmal andere Regeln zu gelten als noch vor wenigen Minuten als noch alles erlaubt schien…Ich fühle mich auf einmal so Nackt und verletzlich. Ich liege neben ihm und spüre seinen Atem auf meiner Haut, ich spüre wie sein Herz noch rast, seine Hände die mich gerade noch an jeder Stelle meines Körpers berührt haben liegen jetzt reglos neben ihm, jetzt scheint jeder Drang danach mich zu berühren schlagartig verloren gegangen zu sein…und dann kommt es, das Gefühl, es kriecht ganz langsam zu meiner Brust und nistet sich dort ein. Aber solange wir noch so nebeneinander liegen scheint es ertragbar zu sein. Wir gehen zusammen duschen, wir lachen zusammen aber es scheint sich etwas verändert zu haben. Es ist wie eine unsichtbare Mauer die jetzt wieder zwischen uns ist…Eine Mauer die ich nicht durchbrechen kann. Irgendwann kommt dann das Gefühl gehen zu müssen, der andere scheint für heute genug zu haben…Also ziehe ich mich an und gehe. Ich komme nach Hause, ich bin allein…Eine neue Wolke seines Duftes steigt in meine Nase und auf einmal ist das Gefühl in meiner Brust unerträglich. Ich erkenne, dass ich mir nur etwas vorgemacht habe, es war keine echte Nähe die ich gespürt habe…es war einfach nur ein Fick, einer von vielen in letzter Zeit die mich immer leerer hinterlassen als zuvor. Und trotzdem frage ich mich, warum kann es nicht reichen? Und ich bin mir sicher, dass wenn er sich das nächste Mal meldet ich mich wieder auf das gleiche Spiel einlassen werde und versuchen werde das Loch in meiner Brust durch Sex zu stopfen…Ich fühle mich ausgelaugt und Leer und trotzdem lässt der Gedanke an letzte Nacht wieder die Lust in mir steigen. Ich frage mich, ob ich niemals satt werde, oder ob es einfach das Falsche ist was ich in mich stopfe um ganz andere Sehnsüchte zu stillen über die ich nicht wage nachzudenken….
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